Hochzeit

Mein Brautkleid

Oktober 28, 2017

Juhu liebe Bräute,

hätte mir vor einem dreiviertel Jahr jemand mein Kleid in diesem Beitrag gezeigt, wäre ich vor Freude wahrscheinlich umgefallen.

Brave sechs Monate vor unserer Hochzeit im August ist das schöne Stück in meiner imaginären Einkaufstasche mit nach Hause gewandert und in der Realität noch bis fünf Tage vor der Hochzeit im Laden beim Schneider hängen geblieben. Im Nachhinein würde ich es allerdings nicht nochmal so machen, wie es alle predigen: „Kauf dein Kleid mindestens ein halbes Jahr vor der Hochzeit, sonst kann es sein, dass eventuelle Bestellungen oder Schneiderarbeiten nicht mehr geschafft werden können.“ Ich kann natürlich nur von meinem individuellen Fall sprechen, aber mein Kleid war bereits nach vier Wochen fix und fertig genäht und hätte zu mir nach Hause kommen können. Da ich hier aber keinen ehemannsicheren Platz hatte, blieb es bis kurz vor unserer Hochzeit dort, wo es war.

Und die Frage, welche mich in den ganzen sechs Monaten bis dahin am meisten quälte war – was, wenn es mir beim Abholen gar nicht mehr gefällt? Ein halbes Jahr kann eine gefühlte Ewigkeit sein, vor allem, wenn man als aufgeregte Braut jeden Tag mit hunderten von Kleidern auf Instagram, Pinterest und Co. konfrontiert wird und ständig seine Meinung wechseln könnte. 😉

Aber mein Gefühl hat mich nicht getäuscht und bei der zweiten und dritten Anprobe gefiel es mir sogar noch viel besser, als beim ersten Mal! ♡

Ich war damals mit meiner Trauzeugin, zwei meiner Brautjungfern und sogar meinen Eltern (jawohl, geballte Power!) bei „Laue Festmoden“ nördlich von Hamburg. Nach den ersten 1-2 Stunden dachte ich, dass ich an diesem Tag nichts finden werden würde, weil keines der Kleider mir 100 % zugesagt hat. Als alle meine Mädels dann nochmal durch die Regale gefegt sind, um vielleicht doch noch etwas aus dem Hut zu zaubern, hat mich in aller Stille dieses hübsche Kleid von Lillian West angelacht. Ich glaube, es war ein kleines bisschen Schicksal und wir haben uns heimlich gegenseitig gefunden.

Eigentlich hatte ich gar nicht DIE besondere Vorstellung von meinem Kleid – alles was ich wusste war, dass ich gerne einen verspielten Rücken hätte, keinen zu schweren, altbackenen Seidenstoff, nichts trägerloses, nicht zu pompös und trotzdem einen schön fallenden Rock mit kleiner Schleppe. Ok, wow – scheinbar hatte ich doch ziemlich genaue Vorstellungen. 😀 Das konnte ich an diesem Tag mit meinem ganzen Gefühls-Wirrwarr aber gar nicht so ausdrücken. Jedenfalls hat mein Kleid von vornherein eigentlich alles mitgebracht, was ich mir erhofft hatte. Und trotzdem war es, wie man jetzt meinen könnte, nicht Liebe auf den ersten Blick.

In meinem Kopf schwirrten stattdessen tausend Fragen wie: „Was, wenn es woanders ein noch viel Schöneres gibt?“, „Sollte ich es vielleicht erstmal zurücklegen lassen?“, „Steht es mir wirklich oder gefällt mir nur das Kleid an sich so gut?“ und vor allem wieso muss ich eigentlich nicht weinen, wie es mir alle vorausgesagt haben und wo ich doch so nah am Wasser gebaut bin?

Und an dieser Stelle möchte ich einmal aufräumen mit der Vorstellung, dass es tatsächlich immer diesen einen besagten Klick-Moment gibt, bei dem man genau weiß, dass man gerade in seinem persönlichen Traumkleid steckt. Denn ganz ehrlich: ich wusste überhaupt gar nichts. Kein Klick, keine Träne, nur Fragezeichen im Kopf. Es läuft einfach doch nicht immer so, wie es im Brautkleid-Knigge steht und ich glaube, dass es insgeheim viele Frauen gibt, die genau wissen wovon ich spreche. Und das ist auch völlig in Ordnung so. Also liebe Zukunftsbräute, macht euch frei von der Vorstellung, dass eure Gefühle wie geplant im Takt arbeiten werden – es muss nicht klicken und ihr müsst euch auch nicht schlecht fühlen, wenn ihr länger überlegen müsst, als ihr gedacht hättet, obwohl es euer Traumkleid ist!

Der letzte Funken ist dann am Tag unserer Hochzeit übergesprungen – als ich es in der Tür hängen sehen habe, als ich reingeschlüpft bin und mich einfach den ganzen Tag und die ganze Nacht pudelwohl darin gefühlt habe! Der Stoff war nicht schwer oder schwitzanfällig und ich konnte mit hochgesteckter Schleppe ohne Probleme durch die ganze Nacht tanzen.

Darf ich also vorstellen: mein auf den zweiten, dritten und vierten Blick geliebtes Herzenskleid ♡ und ein großes Danke an unsere wunderbare Fotografin Annie Rohse für die wunderschönen Bilder!

Wenn ihr euren Brautkleidkauf noch vor euch habt und einige Tipps mit auf die Reise nehmen möchtet, habe ich hier einen passenden Beitrag für euch!

Liebste Grüße,

eure Britta

Foto: Annie Rohse Fotografie
Foto: Annie Rohse Fotografie
Foto: Annie Rohse Fotografie
Foto: Annie Rohse Fotografie
Foto: Annie Rohse Fotografie
Foto: Annie Rohse Fotografie
Foto: Annie Rohse Fotografie

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