Baby

Ein Jahr Mama ♡

Februar 4, 2020

Ein Jahr.

Ein Jahr voller Bauchkribbeln.
Voller Glück, Verliebtsein, Verbundenheit, kuscheln, trösten, tragen und singen.
Voller Stolz, Sorgen, Aufgeregtheit, zwischen Glücksgefühlen und Tränen.
Voller erster Male, Entdeckungen, Fortschritte und Rückschläge.
Überwältigung, Vertrauen, Bedingungslosigkeit,  Erschöpfung und Erfüllung.

Ein Jahr voller Wunder. Ein Jahr ganz große Liebe.

Ich kann kaum glauben, dass das erste Jahr mit unserer Lenia nun schon vorbei ist. Es fühlt sich an als wären mir die letzten 12 Monate nur so durch die Finger gerieselt und gleichzeitig ist so unglaublich viel passiert, dass es eigentlich gleich mehrere Jahre ausfüllen könnte.
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass diese Zeit die bisher wohl emotionalste Reise meines Lebens war. Niemals hätte ich erwartet, was es wirklich bedeutet, selbst Mama zu sein. Darauf kann einen niemand vorbereiten, man muss es einfach erleben. Alles, was man sich vorher vorgestellt hat, seine eigenen Lebenspläne, Wünsche und Bedürfnisse – einfach alles verschiebt sich mit dem Tag der Geburt dieses winzig kleinen Lebens.
Ein Leben, welches plötzlich die Welt bedeutet.
Man setzt andere Prioritäten und versteht alles von einer ganz anderen Seite.

Als ich noch nicht Mama war, war ich jemand, der ständig mit einem vollen Terminkalender unterwegs war. Tagsüber kannte ich keine Pausen und nachts konnte ich nicht schlafen, weil mir zu viele Gedanken, Ideen und Aufgaben durch den Kopf schwirrten. Wenn ich nicht schwanger geworden wäre, würde ich wahrscheinlich immer noch in diesem Strudel funktionieren. Für jemanden wie mich, der so ein 24/7- und  Ganz-oder-gar-nicht-Mensch ist, war meine Tochter die schönste Bremse, die mich erwischen konnte.

Ich habe meinen Job sehr geliebt und tue das auch immer noch. Aber ich habe wieder erkannt, dass es auch noch so viel wichtigeres im Leben gibt. Unser Mädchen hat uns viele Dinge nochmal neu beigebracht – alles Sachen, die wir selbst schon lange in unserer Alltagsgedankenlosigkeit verloren hatten. Sie hat uns von einem auf den anderen Tag in eine Welt entführt, die sich noch langsam dreht und in der es nur um das Wesentliche geht.
Wo der Moment das Entscheidende ist, nicht das was war oder noch kommt. Wo die kleinen Dinge am meisten zählen. Wo Liebe die allergrößte Rolle spielt und ein einfaches Lächeln alles bedeutet. Eine bunte Welt voller Neugier und Fantasie, wo eine einfache Umarmung mehr wert ist als alles andere.

Das erste Lebensjahr eines Kindes ist durchwachsen von so vielen ersten Malen – das erste Mal die Augen öffnen, das erste Lächeln, das erste Mal baden, brabbeln, essen, krabbeln, sitzen und schlapp lachen. Alleine einschlafen, stürzen und wieder aufstehen. 1000 Mal. Das erste Mal durchschlafen, hinstellen, laufen, alleine spielen oder krank sein. Unzählige Male Tränen vergießen, Trost suchen und wieder lachen.

Einfach alles ist plötzlich neu, alles ist wahnsinnig aufregend. Und dabei ist lange nicht immer alles schön.
Genau so oft, wie ich gedacht habe, ich platze fast vor Glück und Liebe, habe ich auch gedacht, ich falle um vor Erschöpfung.
Es ist eben nicht wie in der schönen Familien Romanze auf ARD, wo die Mutter im Kinderzimmer das Licht ausknipst, dem Kind noch einen Gute Nacht Kuss auf die Stirn drückt und mit einem säuselnden „Schlaf gut, mein Schatz“ leise die Tür hinter sich schließt. Das Gefühl einer durchgemachten Nacht ist ein anderes, als wir es von unseren besten Partyzeiten kennen. Die Geduld, die es braucht, ist eine andere als die, wenn wir an der Supermarkt Kasse mal wieder zu lange in der Schlange stehen müssen. Das Leben geht nicht einfach so weiter wie vorher, nur dass man nun noch ein Kind dazu hat.
Es ist einfach SO viel mehr.

Aber trotz jeder schlaflosen Minute, jeder Träne die nicht nur beim Baby, sondern oft auch bei Mama geflossen ist, trotz Stress, Fremdbestimmtheit, Herzklopfen und mehrerer Risse am Geduldsfaden. Trotz dieser unfassbar großen Verantwortung, die einem manchmal die Luft abschnürt, wenn man sich derer bewusst wird –
ich möchte mit nichts auf dieser Welt tauschen!

Wenn ich Lenia morgens in ihr süßes Gesicht und in ihre wunderschönen Augen gucke, denke ich jedes Mal „Kann mich mal bitte jemand kneifen?“. Wenn sie mir einen nassen (supernassen!) Schmatzer ins Gesicht drückt, auf meinen Schoß krabbelt, um ein Buch anzuschauen, meine Hand festhält, über meine Späße lacht, ihre Ärmchen nach mir ausstreckt, auf meinem Bauch einschläft, jeden um sich herum verzaubert und einfach so schnell lernt und versteht, dass ich stolzer kaum sein könnte – dann bin ich einfach unendlich dankbar und glücklich.

Es ist schon verrückt, dieses Eltern sein.
Eine Achterbahn. Eine, die deutlich zu schnell fährt.

You Might Also Like

No Comments

Leave a Reply