Baby

Lenia | 6 Monate

Juli 25, 2019

Unser kleines Klammeräffchen ist heute tatsächlich schon 6 Monate alt. Ein ganzes halbes Jahr. 26 Wochen, die mir vorkommen, wie ein halbes Leben. Es hat sich so viel, eigentlich alles, auf den Kopf gestellt. Dass, was vorher immerzu von allen gesagt wird, stimmt also wirklich. Nichts ist mehr wie vorher. Die Geburt des ersten eigenen Kindes fühlt sich ein bisschen so an, als würde man selbst nochmal in ein völlig neues Leben geboren werden. Und nun wachsen wir täglich zusammen, jeder in seinen Bereichen.

Die Zeit fliegt, das ist eigentlich nichts Neues für mich. Aber mit einem Kind scheint das alles nochmal andere Dimensionen anzunehmen. Wie soll man denn bloß alles verarbeiten, was in so kurzer Zeit passiert? Gerade freut man sich über das neueste Feature des Babys, wie mein Mann es immer gerne nennt, da klopft schon die nächste Entwicklungsstufe an die Tür. Und wenn man selbst schon kaum hinterher kommt, wie soll es dann erst den Babys gehen? Eben noch lag unser Minimensch wie ein Murmeltier im Krankenhausbett neben uns und jetzt matscht sie sich freudestrahlend mit dem Brei durch Gesicht und Haare und zappelt in ihrem Hochstuhl als wäre es die kleinste Disco der Welt. Lange dauert es nicht mehr, dann macht sie sich ganz alleine auf Entdeckungstour und räumt die Wohnung auseinander. Hallo kleines Baby, wo bist du geblieben?

Ich hätte gerne schon früher begonnen kleine Updates zu ihrer Entwicklung zu schreiben, aber unser kleiner Wirbelwind hat mich nicht gelassen. Denn Lenias Ansicht nach ist nur ein Leben auf Mamas oder Papas Arm wirklich lebenswert und akzeptabel. Am allerliebsten noch im Stehen oder bei einem ausgedehnten Spaziergang. Sie war von Anfang an eher der Typ Klette und obwohl sie inzwischen auch schon ganz gut mal alleine liegen kann, ohne in eine existenzielle Krise zu verfallen, ist sie nach wie vor ein absolutes Kuschelbaby. Sensibel mit all ihren Sinnen, weiß immer ganz genau, was sie will und was nicht – alle Gefühle werden uneingeschränkt ausgelebt. Anstrengend? Ja, manchmal auf jeden Fall. Besonders natürlich, wenn die negativen Gefühle gerade in der Überzahl sind. Und doch überwiegen ohne Frage immer wieder die positiven Momente. Sie ist so aufgeweckt, liebt es, ihre Umwelt zu beobachten, experimentiert, frustet, versucht es erneut. Ein kleines Power Baby, in jeder Hinsicht. Schon an ihrem ersten Lebenstag wurde ihr von den Hebammen im Krankenhaus nachgesagt, dass sie bestimmt mal Sportlerin werden würde, so muskulös, wie sie jetzt schon sei. Und so stark, wie sie im Körper ist, war auch von Anfang an ihr Wille. Wir hatten also alle Hände voll zu tun und sind ohne Umschweife und mit voller Wucht im Elternsein gelandet. Und trotz oder gerade wegen jeder noch so verzweifelten Stunde, in der wir nur trösten und da sein konnten, bin ich unglaublich stolz auf unser kleines Mädchen. Mit den Dreimonatskoliken hatte sie, wie so viele andere Babys, leider keinen ganz so sanften Start ins Leben. Das hat ihr und uns nicht selten zu schaffen gemacht. Aber sie hat alles wunderbar überwunden und ist für uns so oder so das zauberhafteste Baby auf der Welt. Seit einiger Zeit ist sie so richtig angekommen, lernt ihren Platz immer besser kennen, lernt zu vertrauen und ein Stück weit loszulassen. Und so lange sie unsere Nähe noch so sehr braucht und genießt, genießen wir es mit ihr. Denn irgendwann sind wir es, die nach ihrer Hand greifen und nicht mehr umgekehrt.

GRÖßE UND GEWICHT

66 cm und 7200 Gramm, Kleidergröße 68

ERNÄHRUNG

Voll gestillt. Seit ca. 2 Wochen bekommt sie zusätzlich mittags und manchmal abends Brei. Sie mag Kürbis, Pastinake, Apfelmus und Gurke, findet Banane eklig und Haferflocken gewöhnungsbedürftig. Wassermelone ist ein tolles Spielzeug. Wir möchten eine Mischung aus klassischer B(r)eikosteinführung und Baby led weaning machen. Für uns eine sinnvolle Lösung, die hoffentlich allen Spaß am Essen macht.

SCHLAF

In der Nacht ist sie Gott sei Dank schon immer super zur Ruhe bekommen. Schon mit zwei Wochen hat sie wirklich gut in den Nachtschlaf gefunden und ist nur alle paar Stunden aufgewacht, um gestillt zu werden. Das verläuft in der Regel sehr unkompliziert und schnell. So ist es eigentlich bis heute, außer, dass sich die einzelnen Schlafzyklen ein wenig verlängert haben. Ab und an schafft sie 4-5 Stunden ganz ohne Pause, manchmal fällt sie aber auch auf 2 Stunden zurück. Zum Beispiel in den Entwicklungsschüben oder wenn sie zahnt. In diesen Phasen kommt sie abends auch erst deutlich später ins Bett – aber das ist okay für uns, solange wir wissen woran es liegt. Tagsüber schläft sie eigentlich nur gut, wenn sie auf mir drauf liegt oder getragen wird. Seit neuestem haben wir eine Nonomi mit Swing2sleep und darin bekommt sie sogar mal 2-3 Stunden Mittagsschlaf am Stück. Das ist wirklich eine große Hilfe – denn wenn ihr der Schlaf fehlt, kann sie schnell grantig werden. Wie bei uns Großen auch. Tagsüber hat sie seitdem ungefähr 2-4 Stunden Schlaf, in der Nacht sind es um die 11 Stunden.

MOTORIK

Das Greifen klappt seit einigen Wochen wunderbar. Auch von einer Hand in die andere oder in beiden Händen etwas gleichzeitig festhalten. Laut Hebamme beherrscht sie auch schon den Zangengriff, den habe ich allerdings noch nicht so häufig erkannt. Stattdessen ist ihr neuestes Spiel mit ihren Fingern zu winken. Am liebsten, wenn der Handrücken am Mund anliegt, was auch immer das zu bedeuten hat.

Sie dreht sich vom Rücken auf den Bauch, nur selten aber auch wieder zurück. Davor wird erstmal gemeckert – man muss ja auch nicht alles alleine machen, denkt sie sich wahrscheinlich. In der Bauchlage schiebt sie ihre Knie unter sich und streckt den Po in die Höhe. Allerdings schafft sie es noch nicht in den Unterarmstütz, bis zum Vierfüßler dauert es also vermutlich noch etwas. Wenn ich ihr ein bisschen Unterstützung an den Füßchen gebe, robbt sie sich vorwärts.

ZÄHNE

Sie hat die vorderen zwei Schneidezähne seit sie 4 1/2 Monate alt ist. Seitdem gibt es noch keine Anzeichen für Nachschub.

SPRACHE

Brabbeln, Glucksen, erste Vokale, brüllen wie ein Löwenbaby. Das Brüllen ist noch recht neu – das macht sie ausgiebig und gerne, wenn ihr etwas nicht passt. Die neue Vorstufe zum Weinen sozusagen. Definitiv besser als sofort loszuheulen, aber auf eine Art auch sehr penetrant.

BESCHÄFTIGUNG

Am liebsten ist sie mit uns draußen unterwegs und guckt durch die Gegend – allerdings immer noch lieber in der Trage als im Kinderwagen. Sie liebt es mit anderen Babys zusammen zu sein, der wöchentliche Pekip Kurs oder Treffen mit anderen Mamis sind daher immer ein Highlight. Sie liebt Bücher – Pixi und Stoff – spielt mit ihrer Übungszahnbürste oder verschiedenen Rasseln. Stofftiere sind nur kurzweilig interessant. Musik und Singen entspannt sie oft und ihre eigenen Hände und Füße reichen manchmal als Spielzeug völlig aus. Wenn wir komische Töne machen und ihr am Hals pusten oder blubbern, bekommt sie fast immer einen Lachanfall.

ENTWICKLUNGSSPRUNG

Wir haben gerade den 5. Schub überwunden, hallelujah! Die letzten Tage waren wieder deutlich ruhiger. Plötzlich strahlt sie den ganzen Tag mit uns um die Wette und ist für vieles schnell zu begeistern. Fremden Leuten zeigt sie ganz besonders gern ihre zwei schneeweißen Zähne und schäkert wild umher. Aber nur aus sicherer Entfernung von Mamas oder Papas Arm! Das Fremdeln geht in Phase 1.

Schauen wir mal, was Lenia nach diesem Schub laut Baby Anleitung von van de Rijt innerhalb der kommenden Wochen können sollte und was sie jetzt schon macht:

 

  • Zeigt Interesse an Menschen, die sich anders als gewohnt verhalten
  • Interessiert sich enorm für Details wie Etiketten oder Reißverschlüsse und Aufkleber
  • Guckt unter Gegenstände
  • Probiert Schnürsenkel aufzuziehen
  • Kippt etwas um, um den Inhalt zu betrachten
  • Stopft anderen Menschen essen in den Mund
  • Greift nicht daneben
  • Wirft Dinge fort
  • Probiert aus, ob ein Spielzeug in ein anderes passt
  • Zieht seine Söckchen aus
  • Versteht kurze Befehle wie „nein“
  • Hört aufmerksam zu, wenn man mit ihr spricht
  • Hört aufmerksam auf eine Stimme am Telefon
  • Kratzt mit den Fingernägeln über Untergründe
  • Stellt Zusammenhänge zwischen Wörtern und Taten her
  • Pustet
  • Protestiert, wenn Eltern den Raum verlassen
  • Krabbelt hinterher
  • Sucht immer wieder Augenkontakt
  • Macht winke, winke (eher zufällig)
  • Klatscht in die Hände
  • Imitiert Laute mit der Zunge
  • Imitiert ja und nein mit Nicken oder Kopfschütteln
  • Setzt sich selbst auf
  • Stellt sich hin und zieht sich hoch
  • Steht frei
  • Läuft mit Unterstützung
  • Krabbelt
  • Benutzt Daumen und Zeigefinger beim Greifen
  • Kann mit beiden Händen mit etwas spielen

 

Die letzten Punkte mit Krabbeln, Sitzen, Aufstehen und Laufen sind wohl eher für die Turbo Babys gedacht. Wie soll das jetzt schon funktionieren? Aber vielleicht werde ich ja auch in den kommenden Wochen überrascht.

Laut Buch erreichen die Babys die jeweiligen Fähigkeiten immer erst einige Wochen im Anschluss eines Sprungs. Da wir ja gerade erst raus sind, scheint in nächster Zeit viel zu passieren. Ich bin gespannt, welche Fähigkeiten unsere Zaubermaus sich zuerst aussucht, die sie erlernen möchte ♡

Wie sieht’s bei euren Babys aus? Sind sie auch gerade in einem Sprung und stimmen die Entwicklungsschritte laut Lektüre mit dem echten Leben überein?

Habt einen schönen Tag ♡

Britta

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